Ohne Hefe, kein Bier! Diese wandelt nämlich im Gärprozess den entstandenen Malzzucker vom Maischen u.a. in Alkohol und Kohlensäure um. Das ist aber nur ein kleiner Teil, den die Hefe im angehenden Bier erledigt. Lange Zeit war die Arbeit der Hefe in den Brauereien unbekannt! Vielmehr war es für die Bierseider der alten Tage wie Magie, dass ihr Gebräu zu gären begann. Weswegen übrigens der Name „Zeug“ auch heute noch im Vokabular der Bräuer Verwendung findet. Man wusste zwar, dass das Zeug, also die Hefe, für den Prozess zum fertigen Bier nötig war, wusste aber nicht so richtig warum!
Die wohl komplexeste Arbeit der Hefe, liegt in der Entstehung von bis zu 300 flüchtigen und nichtflüchtigen sogenannten Gärungsnebenprodukten. Diese Gärungsnebenprodukte sind für den Geschmack des fertig gereiften Bieres verantwortlich und sorgen hier für die feinen Unterschiede im späteren Aroma. Allerdings sind sie Fluch und Segen zugleich! Jedes Bier, schmeckt am Ende anders und die Aromen, die für die teilweise hochfeinen Nuancen im Bier verantwortlichen sind, fallen am Ende oft auf die Arbeit der Hefe zurück. Heute ist daher bei der Auswahl der passende Hefe, die Erfahrung, das Wissen und der persönliche Geschmack unserer Braumeister gefragt. Manche Biere duften beispielsweise intensiv nach reifen Bananen oder Melonen, während andere an Kräuter oder Schwefel erinnern. Für all’ diese feinen Aromen ist jedenfalls die Hefe zuständig!
Bei der heutigen Vielfalt von über 200 verschiedenen Hefestämmen, die zum Bierbrauen in Fragen kommen, sind die Möglichkeiten in Verbindung mit den anderen 3 HauptRohstoffen (Malz, Hopfen und Wasser) schier unendlich!